Alexandru Bindschedler

Die Rolle des Lateinischen in der deutschen Sprachgeschichte und die Entstehung des Rumänischen

16. Februar 2025

Ein wichtiger Teil einer Sprache ist ihre Sprachgeschichte, weshalb wir im Deutschunterricht die Entstehung der deutschen Sprache vom Indoeuropäischen über das Germanische zum heutigen Deutsch angeschaut haben. Im ersten Teil des Textes möchte ich die Entstehung der Sprachen Lateinisch und Deutsch vergleichen und auf den Einfluss der lateinischen Sprache auf die deutsche Sprachgeschichte eingehen. Ausserdem werde ich im zweiten Teil über die externe Geschichte der rumänischen Sprache schreiben.

Kriegsdenkmal in der nähe der Stadt Mărăşeşti in Rumänien-Foto: Alexandru Bindschedler

Der Einfluss der lateinischen Sprache auf das Deutsche

Beide Sprachen, Lateinisch und Deutsch, sind indoeuropäische Sprachen, stammen also von der gleichen indoeuropäischen Ursprache ab. Sie gehören zur Gruppe der Kentum-Sprachen, das sind Sprachen, die sich aus dem agrarischen Südkaukasus gegen Westen ausgebreitet haben. Aus dem Indoeuropäischen hat sich hauptsächlich durch die erste Lautverschiebung (Veränderung im konsonantischen Lautsystem) die germanische Sprache entwickelt. Auch unterscheidet sich Germanisch durch die Festlegung des Akzents auf den Wortanfang und die dadurch entstandene Abschwächung von Vokalen in den Nebensilben vom Indoeuropäischen. Aus dem Germanischen bildete sich durch die zweite Lautverschiebung das Althochdeutsche (750–1050). Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus das Mittelhochdeutsche (1050–1350) durch die vorher genannte Nebensilbenabschwächung. Aufgrund der Monophthongierung (Die Diphthonge ie, uo und üe wurden zu den langen Vokalen [i:], [u:], [y:]) und der Diphthongierung (Die langen Vokale [i:], [u:] und [y:] wurden zu den Diphthongen ei, au und eu) bildete sich am Ende das Neuhochdeutsche. Latein hat sich ebenfalls aus dem Indoeuropäischen entwickelt und gehört zum Stamm der italischen Sprachen und entstand in der Region Latium in Mittelitalien. Latein hat die erste Lautverschiebung im Gegensatz zum Germanischen nicht mitgemacht. Einen grossen Einfluss auf die deutsche Sprache bekam Latein mit Beginn der Schriftlichkeit und mit der Verbreitung des Christentums im 8. Jahrhundert nach Christus. Es wurden schon lateinische Wörter während der ersten Lautverschiebung in das Germanische aufgenommen, das waren jedoch viel weniger und diese Wörter haben sich durch die zweite Lautverschiebung noch verändert. Mit der Christianisierung stieg der Einfluss des Lateinischen stark an, da es die Sprache der Kirche war. Der Auftrag der Kirche war es, die Ideen des Christentums der Bevölkerung zu übermitteln. Lesen und schreiben konnten jedoch damals meist nur die Kleriker und Mönche, eine Art Schule gab es auch nur in Klöstern und geschrieben und gesprochen wurde da Lateinisch. Deshalb musste die Kirche ihre lateinischen Texte in die Volkssprache übersetzen, um die christliche Religion zu verbreiten, was grösstenteils auch mündlich getan wurde. Das führte dazu, dass viele lateinische Wörter in das Althochdeutsche einflossen. Beispielsweise stammt das Wort «Abt» von dem lateinischen Wort «abbas» ab.

Die externe Sprachgeschichte der rumänischen Sprache

Die rumänische Sprache wird von 25 Millionen Menschen als Muttersprache gesprochen und ist die offizielle Sprache von Rumänien und der Republik Moldau. Wie das Lateinische gehört Rumänisch zum italischen Zweig der indogermanischen Sprachen. Im Gebiet des heutigen Rumäniens lebte das Volk der Daker, die die Sprache Dakisch sprachen. Die Herkunft des Dakischen ist nicht klar, man geht jedoch davon aus, dass es von der Thrakischen Sprache stammt, die auch eine indoeuropäische Sprache ist, aber mittlerweile auch ausgestorben ist. Im 2. Jahrhundert nach Christus wurden die Daker von den Römern erobert und Dakien wurde eine römische Provinz. Die römischen Siedler und Soldaten sprachen Latein und so vermischte sich Lateinisch mit der einheimischen dakischen Sprache, verdrängte die dakische Sprache auch und Latein bildete dann die Grundlage für die rumänische Sprache. Ein Beispiel für den grossen lateinischen Einfluss ist das Wort «mână», was «Hand» auf Deutsch heisst, das sich vom lateinischen „manus“ ableitet. Im dritten Jahrhundert nach Christus zogen sich die Römer aus Dakien zurück. Danach wurde Dakien von verschiedenen Völkern besetzt, dabei die Goten, die Slawen und andere umliegende Völker. Alle hatten einen Einfluss auf die protorumänische Sprache und auf die Kultur. Das Slawische hatte jedoch die grösste Bedeutung und noch heute besteht ein Teil des rumänischen Wortschatzes daraus. Aus der slawischen Sprache bildete sich dann die altkirchenslawische Sprache hervor, auch slawonische Sprache genannt. Die slawonische Sprache war die Kultursprache und die Sprache der Kirche auf dem rumänischen Gebiet. Die normale Bevölkerung sprach jedoch meist eine Art Protorumänisch später Altrumänisch (Altrumänisch entstand im Mittelalter). Die altkirchenslawische Sprache hatte jedoch einen Einfluss darauf, ähnlich wie Latein durch die Kirche eine Einwirkung auf die deutsche Sprache hatte. Da Texte nur von Klöstern geschrieben wurden und das Altkirchenslawische in kyrillischer Schrift geschrieben wurde, sind Schriften aus dem rumänischen Gebiet bis in das 17. Jahrhundert nur in kyrillischer Schrift verfügbar. Erst dann setzte sich Rumänisch als Schriftsprache neben der slawonischen Sprache durch, wurde jedoch bis in das 19. Jahrhundert ebenfalls mit dem kyrillischen Alphabet geschrieben. Im 19. Jahrhundert versuchte man, Rumänisch zu standardisieren und zu reformieren. Es wurde versucht, den slawischen Einfluss zu reduzieren und die Sprache wieder näher an das Lateinische heranzuführen und das kyrillische Alphabet wurde durch das lateinische ersetzt. So entstanden dann die moderne rumänische Sprache und Schrift.

Meine Vorgehensweise

Im ersten Teil habe ich mich entschieden, über den Einfluss des Lateinischen auf die deutsche Sprache zu schreiben, weil das für mich der interessanteste Teil der deutschen Sprachgeschichte ist. Das Schreiben fiel mir dabei eher leicht, weil wir dieses Thema intensiv im Unterricht behandelt haben. Ich habe mich an den Dossiers und an meinen Unterrichtsnotizen orientiert, um diesen Text zu schreiben. Das Thema des zweiten Abschnittes habe ich gewählt, da ich selbst rumänische Wurzeln habe (meine Mutter stammt aus Rumänien) und somit ist mir das Thema sehr schnell eingefallen. Die Informationen zu diesem Teil des Textes stammen hauptsächlich aus dem Internet. Ich hatte hier Schwierigkeiten, mit den Informationen und der Menge davon umzugehen. Denn eigentlich wollte ich auch über die interne Sprachgeschichte der rumänischen Sprache schreiben, was jedoch sehr kompliziert zu verstehen war und zudem wäre der Text zu lange geworden. Auch standen nicht in allen Quellen die gleichen Informationen, und manche waren auch nicht vollständig. Ich musste deshalb viele einzelne Informationen kombinieren und lange recherchieren. Künstliche Intelligenz habe ich zum Schreiben des Textes nicht benutzt. Ich habe aber Chatgpt am Ende nach Verbesserungen für den Text gefragt. Einige Verbesserungen habe ich auch umgesetzt, die meisten fand ich jedoch überflüssig. Ich habe den Text noch von der Webseite «LanguageTool» auf Rechtschreibfehler korrigieren lassen. Insgesamt bin ich mit dem Text zufrieden, aber ich hätte meine Zeit besser nutzen können, wenn ich mich im zweiten Teil nicht so fest in die Recherche vertieft hätte.  

 

Quellen

Unterrichtsmaterialien zu «Zur Geschichte der deutschen Sprache» von Markus Beutler, Gymnasium Kirchenfeld.

https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/History_of_the_Romanian_language?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq

https://de.wikipedia.org/wiki/Rumänische_Sprache#Interne_Sprachgeschichte

https://en-m-wikipedia-org.translate.goog/wiki/Romanian_language?_x_tr_sl=en&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=rq#History

https://talkpal.ai/de/eine-kurze-geschichte-der-rumanischen-sprache/?utm_source=chatgpt.com

 https://www.christianlehmann.eu/ling/sprachen/indogermania/RomGesch/Kontakt.html#:~:text=Die%20Daker%20sprachen%20Dakisch.,Provinz%20und%20270%20n.Ch.

Foto: Alexandru Bindschedler